Liebe Bio Landwirtinnen! Liebe Bio Landwirte!
Mit Blickrichtung auf Ihre Anbauplanung wollen wir hiermit in aller Kürze unsere Empfehlungen für den Anbau 2023/24 übermitteln.
Dinkel
Der Dinkelanbau wurde letztes Jahr zwar bereits deutlich reduziert, es wird aber ein weiteres Jahr benötigen, bis sich der Markt von den großen Mengen aus 2021 erholt. Bei Dinkel deshalb das niedrige Niveau beibehalten oder nochmals reduzieren.
Weizen
Wir können unsere uneingeschränkte Anbauempfehlung für Weizen immer noch aufrechthalten. Weizen ist und bleibt unser Verkaufs- u. Exportschlager!
Hartweizen/Durum
Hartweizen hat höhere Ansprüche an Boden und Vorfrucht. Dort, wo der Anbau möglich ist und Sinn macht, gerne ausweiten.
Roggen
Misch-, Vollkorn- und Roggengebäck werden von den Konsumenten immer weniger gekauft. Die Verarbeitungsmenge von Roggenmehl geht deshalb von Jahr zu Jahr zurück. Der Roggen entwickelt sich fast schon zu einem Nischenprodukt! Bitte den Anbau reduzieren.
Hafer
Die Haferernte 2023 ist in ganz Europa sehr schlecht ausgefallen. Daraus resultiert eine deutlich erhöhte Nachfrage nach österreichischem Hafer. Wir werden dieses Jahr unsere Läger leeren und auf diesem positiven Niveau auch für das nächste Jahr erste Kontrakte abschließen. Denken Sie deshalb gerne an eine Ausweitung der Haferflächen.
Gerste / Triticale / Futter(Getreide)
Das einzige Kauf- und Verkaufsargument bei Futter(Getreide) ist der Preis. Sobald sich abzeichnet, dass 1 kg zu viel auf dem Markt ist, fällt dieser ins Bodenlose. Wir wollen uns diesem Spiel schon lange entziehen und deshalb lautet unsere Grundaussage bei der Anbauempfehlung seit Jahren: Speisegetreide anstelle von Futtergetreide. Wir bitten deshalb – auch für den bevorstehenden Anbau – aktiv keine großen Mengen an Futtergetreide zu produzieren. Speziell Gerste wird in letzter Zeit vermehrt mit Soja als Zweitfrucht in der Fruchtfolge geplant. Dies hat die Anbauflächen von Gerste im letzten Jahr dramatisch erhöht und den Verkauf sehr unter Druck gebracht.
Ackerbohne / (Platt)Erbse / Leguminosen / Eiweißkulturen
Eine Anbauempfehlung, die ebenfalls seit Jahren gleichbleit: Erbse, Ackerbohne, Wicke,…und Gemenge daraus werden benötigt, stark nachgefragt und erzielen auch immer attraktive Preise (und eine positive Vorfruchtwirkung). Bitte ausweiten.
Soja / Sonnenblumen
Die Flächen von Soja und Sonnenblumen wurden in den letzten Jahren in Österreich ordentlich ausgeweitet. Auch die Preise konnten mithalten und erzielten zur Ernte 2022 Rekordwerte. Es hat sich aber gezeigt, dass bei den Preisen eine Überhitzung stattgefunden hat. Mit den steigenden Preisen haben sich unsere internationalen Kunden auch immer mehr nach alternativen und anderen Herkünften umgesehen. Auf einem niedrigerem Preisniveau als zuletzt wird Sojabohne und Sonnenblume aber auch weiterhin stark nachgefragt sein.
Mais
Die Auszahlungspreise erreichten zur Ernte 2022 einen absoluten Rekordwert, denn aufgrund der Trockenheit und des Ukraine-Krieges ging man davon aus, dass in ganz Europa eine Knappheit an Mais eintreten wird. Bekanntlich kam alles anders und der teure, österreichische Mais musste als unverkäuflich überlagert werden. Aber auch hier gilt: Auf einem niedrigerem Preisniveau als zuletzt wird Mais nachgefragt bleiben.
Wir wünschen einen erfolgreich Anbau und stehen bei offenen Fragen jederzeit gerne zur Verfügung.
Beste Grüße
Johann Pinczker & Team